Innovativer Gelenkersatz bei Daumensattelgelenkarthrose

Innovativer Gelenkersatz bei Daumensattelgelenkarthrose
Kerimedical Touch, Prothese, Daumensattelgelenk, Daumensattelgelenkarthrose Rhizarthrose, Sebastian Kluge, Handchirurgie Seefeld, Archamps
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Klassische operative Behandlungsoptionen der Daumensattelgelenkarthrose

Die operativen Behandlungsoptionen der Daumensattelgelenkarthrose konzentrierten sich bislang hauptsächlich auf klassische Operationstechniken wie die Resektions-Arthroplastik, bei der das große Vieleckbein (Os trapezium) entfernt wird. Sie ist ein altbewährtes Verfahren, das mit einer hohen Patientenzufriedenheit einhergeht, nicht selten aber eine lange Nachbehandlung mit sich bringt. Je nach Modifikation wird der Mittelhandknochen des Daumens mit einem Sehnentransplantat aufgehängt, um ein Absacken des Knochens zu verhindern bzw. zu minimieren.

 

Alternative operative Behandlungsoptionen der Daumensattelgelenkarthrose

Vor allem bei jungen Patienten und Patienten mit einem begrenzten Ausmaß der Arthrose kommen auch alternative Verfahren zur Anwendung. Eine Möglichkeit ist, die Belastungszone des Daumensattelgelenks durch eine Änderung der Achse des Mittelhandknochens zu verschieben (Umstellungsosteotomie nach Wilson), eine weitere, lediglich die von der Arthrose zerstörte Gelenkfläche des Os trapezium zu entfernen und einen Spacer aus Pyrocarbon einzusetzen. Eine dritte Möglichkeit ist die Versteifung des Daumensattelgelenks, die gewöhnlich mit einer Metallplatte vorgenommen wird. Allen alternativen Methoden ist gemeinsam, dass im Falle eines Therapieversagens die Option besteht, die bestehende Situation in eine klassische Resektions-Arthroplastik zu konvertieren. Dabei dürfen aber auch die Nachteile nicht ausser Acht gelassen werden: Implantatdislokationen und persistierende Schmerzen (Pyrocardan-Spacer), ungewisse Resultataussichten und die Beschränkung auf frühe Arthrosestadien (Umstellungsosteotomie) sowie Bewegungseinschränkungen, störendes Osteosynthesematerial, fortschreitende Arthrose im benachbarten STT-Gelenk und eine nicht zu unterschätzende Pseudarthroserate (Daumensattelgelenkversteifung) können die Erwartungen trüben

 

Prothetischer Gelenkersatz bei Daumensattelgelenkarthrose

Die prothetische Versorgung des Duamensattelgelenks wurde bislang nur sehr zögerlich durchgeführt, was schlichtweg daran lag, dass kein verlässliches Implantat auf dem Markt erhältlich war. Denn die Idee der Daumensattelgelenkprothese ist nicht neu. Bereits in den 70er Jahren wurden Prothesen eingesetzt, aufgrund hoher Komplikationsraten wie Implantatlockerungen, Schaftbrüchen und Gelenkluxationen, die auf das Prothesendesign und die hohen biomechanischen Anforderungen eines Sattelgelenks zurückzuführen waren, von den meisten Operateuren wieder verlassen.

Doch auch die Prothesenentwicklung hat aus frühen Fehlern gelernt und Implantate entwickelt. Modulare Komponenten, abgewinkelte (Duo-)Kopfkomponenten, Titanbeschichtungen die das Einwachsen des umgebenden Knochens erlauben sind neue Erfolgsrezepte, die zu neuartigen Prothesen geführt haben, die kleinen Hüftprothesen ähneln und deren Frühresultate vielversprechend sind. Wesentliche Vorteile sind eine frühe Belastbarkeit, die gute Abstützung und die dadurch reduzierte Gefahr eines Absackens, das bei der Resektions-Arthroplastik gelegentlich auftreten kann und mit einer Reduktion der Daumenkraft einhergehen kann.

Ich konnte mich am 24. Mai 2019 im Rahmen eines Implantationskurses in Archamps (Frankreich) gemeinsam mit anderen handchirurgischen Kollegen von den Qualitäten der Prothesengeneration überzeugen und bin stolz darauf, die Daumensattelgelenkprothese in der Handchirurgie Seefeld als zusätzliche, zukunftsweisende Behandlungsoption der Daumensattelgelenkarthose anbieten zu können.

 

Dr. Sebastian Kluge, Handchirurgie Seefeld

+41 (44) 260 84 84
handchirurgie-seefeld@hin.ch